Papaya Kuchen

papaya - blechkuchen

Keinen anderen Kuchen habe ich bisher so oft gebacken wie diesen Papaya Kuchen. Mit und ohne Kokosraspeln, mit und ohne Kokosmilch, mit und ohne Muscovado Zucker, mit Öl, mit Magarine, mit Apfelmus statt Papaya oder komplett aus Roggenmehl. Jede Variante war leckerer als die andere und darum ist es höchste Zeit, euch endlich das Rezept zu präsentieren!

Leider ist Papaya in Deutschland sehr teuer und hat ökologisch auch nicht den besten Fußabdruck. in Brasilien habe ich den Kuchen nur mit Papaya gemacht, jedoch bin ich mir sehr sicher, dass der Kuchen auch mit Bananen, Apfelmus oder sogar Birnenpüree sehr gut schmeckt. In Deutschland werde ich das auf jeden Fall ausprobieren (Nachtrag: habe ich auch und mit Apfelmus schmeckt er wirklich super), hier möchte ich allerdings noch den Vorteil regionaler Mamão, so heißt Papaya auf Portugiesisch, ausnutzen.

Dadurch, dass es diesen Kuchen schon so oft gab, verbinde ich einiges an Erinnerungen mit ihm. Zum Beispiel das Geburtstagspicknick einer anderen Freiwilligen (bei dem bis auf ein Kuchen sogar alles vegan war) oder die Karnevalstage.

 

Karneval in Brasilien ist etwas ganz besonderes. Zwar war ich noch nie beim Kölner oder Mainzer Karneval, weswegen man vielleicht behaupten könnte, ich hätte keine Ahnung von diesem Fest. Aber eins weiß ich trotzdem: Karneval in São Paulo ist etwas ganz besonderes.

Es sind 5 Tage lang etliche Straßen im Zentrum gesperrt, schon Wochen vorher gibt es die ersten Vor-Karneval Partys und auch noch Wochen danach wird gefeiert. Auf den gesperrten Straßen sind oft Bühnen aufgebaut, oder es fahren Umzugswagen mit Live Musik durch das Viertel. Oder aber die Brasilianer*innen drehen die Musik der Lanchonetes (ähnlich einem Bistro, nur mit brasilianischem Street food) extra laut auf und feiern einfach auf den Straßen.

Das Klischee der kurzen Kleidung trifft übrigens zum Großteil zu. Natürlich gibt es viele, die sich nur bunt anziehen, Glitzer ins Haar schmieren und stark schminken, jedoch zahlenmäßig tragen mehr Menschen kurze (Tüll-)Röcke, enge, bauchfreie Tops oder gehen gleich Oberkörperfrei. Sowohl die männlichen, als auch die weiblichen Feiernden. Das ganze kam mir allerdings viel weniger sexualisiert vor als man vermuten würde. Mein Eindruck war eher, dass die Brasilianer*innen sich so anziehen weil sie es schön und lustig finden, weil es warm ist und weil sie Party machen wollen. Und eins können die Brasilianer*innen gut. Party machen!

 

Der Papaya Kuchen war unter anderem beim Karneval dabei und wird auch zum Festa Junina, einem weiteren Großevent, dass den ganzen Juni über geht, wieder gebacken werden. Bald kann euch also halb Brasilien bezeugen, wie lecker dieser Kuchen ist 😉


Papaya Kuchen

 
300g Mehl*
1 EL Stärke
2 gehäufte TL Backpulver
1 gestrichener TL Natron
100g weißer Zucker 
125g Muscovado Zucker
115g Margarine (Es geht auch geschmacksneutrales Öl)
375g Papaya**
175g Wasser mit Kohlensäure
1 1/2 EL Essig 

*man kann sogar 100% Roggenmehl verwenden. Dann schmeckt der Kuchen zwar etwas anders, nussiger und weihnachtlicher und ist etwas weniger luftig, aber er schmeckt auf eine andere Art trotzdem sehr gut
**bei anderen Obstsorten muss gegebenenfalls der Wasseranteil angeglichen werden, da zb. Apfelmus mehr Flüssigkeit besitzt als zerdrückte Papaya
  1. Mehl, Stärke, Backpulver und Natron vermischen.
  2. Butter und Zucker gründlich in einer extra Schüssel verrühren. Die Papaya in Stücken dazu geben und zermatschen bis sie sich mit dem Butter-Zucker Gemisch verbindet. Das Wasser mit Kohlensäure und den Essig unterrühren.
  3. Die flüssigen Zutaten zu dem Mehlgemisch geben und alles gut rühren, bis ein homogener Teig entstanden ist.
  4. Den Teig in eine vorgefettete Blechform (30cm x 20cm) geben.
  5. Nun nur noch in den auf 220°C vorgeheizten Ofen schieben und erst nach 40-50 Minuten wieder rausholen.

Fertig!

Bei 20 Stück hat ein Stück: 150 kcal, 2g Eiweiß, 5g Fett, 12g Zucker


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