Sport und Essen. Für die meisten, stehen diese beiden Dinge im ziemlichen Gegensatz zueinander. Wenn man viel Sport treibt, isst man gesund und lässt die Torte am Nachmittag gerne mal weg. Oder andersherum: Wer viel und gut isst, ist auch laut Klischee auch weniger sportlich. Das beide Beispiele reine Klischees sind und in der Realität eher weniger häufig vorkommen, sollte wohl allen klar sein. Hoffentlich. Und doch ist die Kombi beider eher ungewöhnlich. Kaum jemand isst direkt nach oder vor dem Sport ein Stück Kuchen, geschweige denn währenddessen. Trotzdem verbinde ich sowohl Sport, als auch Süßes mit einer bestimmten Freundin, an die auch diesen Beitrag hier gewidmet ist. Sie hatte nämlich vor kurzem Geburtstag und zählt jetzt süße 20 Jahre.
Kennengelernt habe ich sie beim Sport, genau genommen beim Capoeira. Capoeira? Was soll das denn sein?
„Capoeira ist eine einzigartige brasilianische Kampfsportart und Kunst, die Akrobatik, Rhythmus, Musik, Fitness und Selbstverteidigung vereint.“
Laut Definition ist Capoeira ein Kampftanz, der in Brasilien von aus Afrika verschleppten Sklaven entwickelt wurde. Der Spieler ist immer in Bewegung, im Gegensatz zu vielen anderen Kampfsportarten berührt man seinen Gegner jedoch nicht. Die Capoeira lebt von der Lebensfreude der Spieler, von akrobatischen Bewegungen, von der besonderen Musik, den Texten, der Gemeinschaft und dem Spaß. Der Dialog während es Spiels macht das ganze persönlich, es geht nicht darum den anderen zu übertreffen oder zu „besiegen“, sondern darum mit ihm ein schönes Spiel zu gestalten. Deswegen wird der Gegenüber auch nicht als „Gegner“ gesehen. Die Capoeira Gruppen unterscheiden sich untereinander zum Teil recht stark. Bei manchen liegt der Fokus auf Schnelligkeiten, Täuschungen und Angriffen, bei anderen eher auf langsamen, schönen und akrobatischen Bewegungen. Unter anderem dadurch wird jedes einzelne Spiel besonders und einzigartig.
Aber nicht nur die Leidenschaft für Capoeira verbindet uns, auch die zur Musik. Ich war auf fast allen Auftritten ihrer, mittlerweile leider aufgelösten, Krautrock – Band und selbst ernannter Nummer 1 Fan. Ich finde es wunderbar, ihr beim Keyboard oder Orgel spielen zu zuhören. Ihre kleine, besondere Orgel (dessen Namen ich leider nicht weiß, aber die ist wohl wirklich sehr besonders) klingt wirklich schön, und hat mit den klassischen Kirchenorgeln relativ wenig gemein. Darum auch die Keyboard Torte. Ich hatte so eine ähnliche vor zwei Jahren irgendwo gesehen und musste sofort an meine Freundin denken. Zwar passt diese Kalorienbombe nicht zu ihrer möglichst zuckerfreien Ernährung, allerdings kann man die Torte auch einfrieren und in zwei Wochen nochmal ein Stückchen essen. Und zwei Wochen danach nochmal etwas, und dann zwei Wochen später noch eins, …
Aber nicht nur ihrer Band höre ich gerne zu, wir schauen uns auch gerne zusammen Musik an, wie z.B. letztes Jahr, als wir zusammen auf dem AnnenMayKantereit Konzert waren. Durch sie habe ich meine Liebe zu elektronischer Musik entdeckt, insbesondere Elektro-Swing und Goa Musik. Goa ist zwar nichts, was ich mir Zuhause anhören würde, aber es eignet wunderbar zum tanzen. Nebenbei sind sowohl Stimmung, als auch Leute und die Aufmachung der Location viel besser als in normalen Discos. Nach so einem Abend ist man dann aber auch völlig fertig, da kann es schon mal sein das man selbst auf einem Festival schon um halb 2 schlapp macht und schlafen geht *hust* *hust* was uns ja nie passieren würde *hust* *hust*
Russischer Zupfkuchen, Schokomuffins mit flüssigem Kern, die Schnee-Eulen Torte an meinem Geburtstag, Whoopies. Alles Rezepte, die wir zusammen gebacken haben. Da findet sich auch die Verbindung zum essen: Wir lieben es beide. Egal ob die Schokolade, die wir gemeinsam vor und nach dem Feiern gehen zelebrieren, den Kuchen den wir für unsere Capoeira Gruppe gebacken haben (und genau dann fällt natürlich das Training aus…), oder die Gespräche über Ernährung und unser Lieblingsgemüse. Wir essen beide gerne, nur sie wahrscheinlich gesünder 😉
Die Torte ist, laut Geburtstagskind, „perfekt schokoladig“ und sieht nebenbei noch sehr aufwendig aus (auch wenn sie gar nicht schwer herzustellen ist). Also ran an den Ofen und los geht’s!
Keyboard Torte
Zutaten
Rührteig
160g Öl
700ml Wasser
160g Zucker
80g Zuckerrübensirup/Ahornsirup/anderer Sirup
50g Rotweinessig
200g Zartbitterkuvertüre
600g Dinkelmehl
80g Kakao
5TL Backpulver
Ganache und Füllung
200g Sahne
400g Zartbitterkuvertüre
80g Mandeln
Deko
Marzipan
Zuckerperlen
Kekse
Zuckerguss in schwarz
Zubereitung
1. Kuvertüre klein hacken und in eine hitzebeständige Schüssel geben. Sahne aufkochen lassen und über die Kuvertüre geben. Ein paar Minuten stehen lassen und dann erst durchrühren. Abdecken und bei Zimmertemperatur stehen lassen.
2. ÖL, Wasser und Zucker in einen Topf geben und aufkochen bis der Inhalt klar geworden ist. Den Sirup mit dem Essig verrühren und zusammen mit den 200g Kuvertüre dazu geben. Abkühlen lassen. Mehl, Backpulver und Kakao in eine Schüssel sieben. Mit einem Schneebesen die flüssigen Zutaten unterrühren, bis die Masse gerade zusammengekommen ist.
3. Auf ein Backblech geben und bei 170°C Ober- und Unterhitze für 30 Minuten backen. Man kann den Teig auch auf zwei Bleche verteilen und dafür die Backzeit halbieren.
4. Wenn ihr den Kuchen komplett gebacken habt, dann schneidet ihn nun mit einem Messer durch. Von der langen Seite einen breiten Streifen abscheiden, ca 7cm. Gebt eine der großen Hälften auf eine geeignet große Tortenplatte. Hackt nun die Mandeln klein. Streicht den Rührteig leicht mit Ganache ein und gebt die gehakten Mandeln drauf. Legt nun den anderen großen Boden drauf. Streicht die Unterseite des Streifens mit Ganache ein und legt sie auf den großen Boden. Streicht nun auch die Vorderseite ein und legt den zweiten Streifen auf. Nun lasst ihr den Kuchen ein wenig im Kühlschrank ruhen.
5. Als nächstes begradigt ihr die Seiten und legt ein paar Streifenreste für die Tasten zurück. Die Torte wird nun einmal komplett mit der Hälfte der Ganache eingestrichen, um die Krümmel zu binden. Erneut kühl stellen.
6. Rollt nun das Marzipan zu gewünschter Größe aus und schneidet die Streifenreste zurecht, sodass sie wie die kleinen, schwarzen Tasten aussehen. Streicht erste die schwarzen Tasten und dann die Torte mit Ganache ein. Lasst aber noch etwas Ganache als „Kleber“ für die Kekse und Zuckerperlen übrig. Legt das Marzipan auf und klebt die Tasten an. Klebt als nächstes die Kekse, Marzipankugeln und Zuckerperlen an die gewünschte Stelle.
7. Rührt euch als nächstes den schwarzen Zuckerguss zusammen und malt die Trennlinien der weißen Tasten auf. Nun könnt ihr mit dem restlichen Guss noch weitere kleine „Knöpfe“ kreieren.
Fertig!
Bei 25 Stück besitzt ein Stück ca.: 342kcal, 6g Eiweiß, 18g Fett
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